Grundlagen der naturwissenschaftlich-medizinischen (Aus-) Bildung
© Copyright Tintaro - Verlag 2016 Zeichnungen: Ulrich Neumann
Teil 5
zurück Ja: Indem die Tür sich über Sie hinweg bewegt.
Mit den Herzklappen lässt sich noch mehr anfangen, als sie zu öffnen und
zu schließen: Im geöffneten Zustand holt das Herz mit den Klappen aus,
d. h. es schiebt die Stelle,
an denen die Klappen sind, ein Stück zurück.
Da das Herz aus flexiblem Gewebe besteht, kann es das. Bei den Klappen
zwischen Vorhof und Kammer bewegen sich die geöffneten Klappen über
das Blut im Vorhof hinweg ein Stück zurück. Dadurch wird der Vorhof
kleiner, die Kammer größer und somit gelangt Blut, auch ohne zu fließen
(was es trotzdem tut), vom Vorhof in die Kammer. Dieses Ausholen mit
den offenen Klappen erhöht die Schnelligkeit der Kammerfüllung und das
Pumpvolumen, d. h. die Blutmenge in der Kammer. Zur möglichst
ein-
fachen Veranschaulichung ist der Ballon in den folgenden Skizzen nicht
rund, sondern mit einem geraden Stück in der Mitte gezeichnet:
Wenn die Klappen geschlossen sind, schiebt das Herz die Klappen wieder
vor. Das verstärkt den Druck auf das ausströmende Blut und erzeugt hinter
den Klappen einen Sog, der das erneute Ansaugen von Blut unterstützt:
Das Gleiche vollzieht das Herz mit den Klappen von der Kammer in die
Arterien (hier nicht mit eingezeichnet): ein Stück zurück im offenen Zustand
und vor im geschlossenen. Doch ergibt sich bei dieser Anordnung ein Prob-
lem:
Während die einen Klappen offen sind, sind die anderen geschlossen
(siehe die vorherigen Skizzen), d. h. während die einen
zurück-, sollen die
anderen vorgeschoben werden. Bei aller Flexibilität des Herzes wäre das
doch sehr unbequem. Wahrscheinlich ahnen Sie es schon: Das „einfallsreiche”
Herz hat auch für dieses Problem eine Lösung gefunden. Und Sie? Sind Sie
genauso einfallsreich wie Ihr Herz?
…
Ende der Leseprobe, weiterlesen können Sie im Buch; darin finden Sie im
Weiteren auch eine annähernd realistische Abbildung des Herzes – und auch
Antworten auf die Frage, warum wir mit dem Herz so viel mehr assoziieren,
obgleich es aus naturwissenschaftlich-medizinischer Sicht nach heutigem
Erkenntnisstand nur eine Pumpe zu sein scheint.
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